Entwicklung eines weltweiten Standards für das Risikomanagement von Schiefergas

15.10.2012

Allgemein

Die DNV (Det Norske Veritas) hat eine Richtlinie für den gesamten Lebenszyklus der Schiefergasförderung erarbeitet, die auf den Grundsätzen des Risikomanagements beruht. Die Richtlinie soll als Referenzdokument für die unabhängige Prüfung von Schiefergasprojekten dienen. Ziel der Richtlinie ist es, eine Basis für einen weltweit anerkannten Standard zur sicheren und nachhaltigen Schiefergasförderung zu schaffen. Siehe Pressemitteilung der DNV.

Bisher ist die vollständige Richtlinie nicht öffentlich verfügbar; Vertreter der Branche und Behörden werden derzeit aufgefordert, sich an den Gesprächen über die erste Fassung der Richtlinie als ersten Schritt zur Schaffung eines neuen, internationalen Standards zu beteiligen. Im Anschluss an diese Gespräche wird ein entsprechend überarbeitetes Dokument bereitgestellt. 

In der Recommended Practice Summary (Zusammenfassung der Richtlinie) werden jedoch bereits einige der Empfehlungen beschrieben:

  • Die Managementprozesse und -verfahren von Schiefergasprojekten erfüllen die ISO-Norm 31000 oder einen gleichwertigen Standard und berücksichtigen Besonderheiten für Schiefergasvorhaben.
  • Schiefergasvorhaben sollten überwacht und öffentlich angezeigt werden. Es werden ausführliche Grundlagenerhebungen unter Offenlegung der Ergebnisse für alle Beteiligten, einschließlich für die Öffentlichkeit, empfohlen.
  • Es wird eine Vorbeurteilung des Projektstandortes und seiner Umgebung durch einen unabhängigen Umweltgutachter sowie eine sorgfältige Umweltüberwachung während der Explorations-, Förder- und Endphase empfohlen.
  • Die Betreiber werden angehalten, die Entwicklung, den Einsatz und das Hinterlassen von Infrastruktur und Logistik zu planen und dokumentieren, um die negativen Auswirkungen des Projekts zu minimieren. Dabei sind Faktoren wie Landnutzung und Abhängigkeiten einzelner Risiken voneinander zu berücksichtigen.
  • Projektverantwortliche werden angehalten, die Öffentlichkeit durch einen systematischen und wissensbasierten Ansatz frühzeitig, vielfach, konsequent und wahrheitsgemäß aktiv einzubinden und aufzuklären.

Wasser- und Energiebedarf sowie Unversehrtheit des Schiefergasbohrloches werden thematisiert; spezifische Empfehlungen werden in der Zusammenfassung jedoch nicht gegeben.



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