Forschungsprogramme zu Schiefergas starten (und gehen weiter)

07.09.2015

Allgemein

Mehrere wissenschaftliche Forschungsprojekte zu Schiefergas wurden 2015 weltweit begonnen. Dazu gehören unter anderem große Projekte wie die Einrichtung von Untergrund-Forschungszentren in Großbritannien ("Energy Security and Innovation Observing System for the Subsurface" ESIOS) und ein Projekt zur Beobachtung der Prozesse bei der Produktion von unkonventionellem Erdgas im Marcellus Shale bei Morgantown, West Virginia ("Marcellus Shale Energy and Environmental Laboratory" MSEEL). Darüber hinaus starten in Europa vier Projekte, die von der EU im Rahmen der Horizon2020-Initiative gefördert werden. Andere, laufende Forschungsprojekte gehen derzeit weiter. Hier ein Überblick über neue und laufende Forschungsprojekte zu Schiefergas. 

EU

European Educational Research Association (EERA) JP Shale Gas (Weblink)

Das EERA Joint Program on Shale Gas wird eine Wissensplattform einrichten zur Forschung zum Potenzial, zu den Auswirkungen und zur Sicherheit der Entwicklung von Schiefergas in Europa. Existierende Technologien und Methoden werden bewertet und verbessert, um eine unabhängige Wissensbasis zu schaffen, die auf der Expertise von 24 unabhängigen Forschungseinrichtungen aus 15 europäischen Mitgliedsstaaten beruht. 

M4ShaleGas: Measuring, monitoring, mitigating managing the environmental impact of shale gas (Weblink)

Das M4ShaleGas Programm wird existierende „best-practice” Ansätze und innovative Technologien für Messung, Überwachung, Reduzierung der Umwelteinflüsse und Management beurteilen und verbessern. 


SHale gas Exploration and Exploitation induced Risks (SHEER)
(Weblink)

SHEER wird eine probabilistische Methodologie erarbeiten, um kurz- und langfristige Umweltrisiken in Verbindung mit der Erkundung und Gewinnung von Schiefergas zu beurteilen und zu reduzieren. 


ShaleXenvironmenT
(Weblink)

In diesem Projekt wird der Umwelt-“Fußabdruck” der Schiefergasgewinnung in Europa in Bezug auf Wassernutzung und –verschmutzung, induzierte Seismizität und diffuse Emissionen bewertet. 


FracRisk
(Weblink

Das Projekt wird eine Wissensplattform schaffen und wissenschaftsbasierte Empfehlungen geben, die dazu beitragen, den Umwelteinfluss der Schiefergasgewinnung zu minimieren. Dabei werden auch Bedenken der Öffentlichkeit mit einbezogen. 


Polen

Blue Gas– Polish Shale Gas
(Weblink)

Unterstützung der Entwicklung von Technologien für die Schiefergasgewinnung. Das Programm wird gemeinsam vom National Centre for Research and Development (NCBR) und der Industrial Development Agency (ARP S.A.) durchgeführt. Es unterstützt große Forschungs- und Entwicklungsprojekte, testet Ergebnisse in Pilotprojekten und hilft bei der Kommerzialisierung von innovativen Technologien zur Schiefergasgewinnung. 


Großbritannien

Energy Security and Innovation Observing System for the Subsurface (ESIOS) (Weblink)

Im Kern wird ESIOS eine Gruppe von wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen sein, in denen neue Aktivitäten im Untergrund wie z.B. hydraulic fracturing für Schiefergas unter kontrollierten Bedingungen im Untergrund getestet und beobachtet werden können. 

Shale gas environmental monitoring (Weblink)

Der British Geological  Survey (BGS) überwacht umweltrelevante Ist-Zustände in Bezug auf potenzielle Schiefergasgewinnung in Großbritannien. Es werden die Qualität von Grund- und Oberflächenwasser, Seismizität, Zusammensetzung der Atmosphäre und Bodenbewegungen (Absenkung und Anhebung) beobachtet. 

ReFINE - Researching Fracking IN Europe (Weblink)

ReFINE ist ein unabhängiges Forschungskonsortium zu hydraulic fracturing, geführt von den Universitäten Newcastle und Durham. Gegründet 2013, wurde ReFINE nach Diskussionen zwischen Wissenschaftlern, Politikern und der Erdölindustrie aufgebaut, in denen der Bedarf nach unabhängiger Forschung zur Schiefergasgewinnung deutlich wurde. 


Deutschland

Nicht-konventionelle Kohlenwasserstoffe (NiKo) (Weblink)

Ein Projekt zur Abschätzung des Erdgas- und Erölpotenzials aus dichten Tongesteinen (Schiefergas) in Deutschland, durchgeführt von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). 


USA

Marcellus Shale Energy and Environmental Laboratory (MSEEL) (Weblink)

Das Department of Energy’s National Energy Technology Laboratory (NETL) und seine Partner, die West Virginia University (WVU), Northeast Natural Energy (NNE), und The Ohio State University, führen dieses Projekt zur Beobachtung der Prozesse bei der Produktion von unkonventionellem Erdgas im Marcellus Shale bei Morgantown, West Virginia durch. MSEEL wird die Luftqualität und das Produktionswasser dauerhaft überwachen. Forscher können im Rahmen des Projekts eine wissenschaftliche Bohrung für geophysikalische Untersuchungen des Untergrunds nutzen. NNE wird eine Reihe von modernsten Bohrloch-Komplettierungstechnologien einsetzen, um den Betrieb zu optimieren und den Umwelteinfluß zu reduzieren. 

Study of Hydraulic Fracturing for Oil and Gas and Its Potential Impact on Drinking Water Resources (Weblink)

Der übergeordnete Zweck dieser Studie ist es, die Beziehung zwischen hydraulic fracturing und Trinkwasserressourcen zu untersuchen. Die Studie wird durch die United States Environmental Protection Agency (EPA) durchgeführt. 

AirWaterGas (Weblink

Die Aufgabe dieses Sustainability Research Network ist es, einen wissenschaftsbasierten Rahmen zu schaffen, um die Umwelt-, wirtschaftichen und gesellschaftlichen Beziehungen zwischen Erdgasressourcen und Schutz von Wasser und Luft zu untersuchen. Die Ergebnisse sollen Eingang finden in Politik und Gesetzgebung zur Schiefergasgewinnung. Das Sustainability Research Network wird von der National Science Foundation gefördert. 

Produced Waters (Weblink)

Forscher des U.S. Geological Survey (USGS) Energy Resources Program (ERP) und weitere Kollegen untersuchen verschiedene Aspekte in Bezug auf die Charakterisierung, die Nutzung und den Umwelteinfluss von Produktionswasser. 

Hydraulic Fracturing (Weblink)

Verschiedene Abteilungen des U.S. Geological Survey (USGS) (u.a. Energy Resources Program, Water Resources, Natural Hazards und Environmental Health) beteiligen sich an der Forschung zu hydraulic fracturing. Dazu gehört auch die Mitarbeit an einer großen Studie der U.S. Environmental Protection Agency.



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