Hydraulic Fracturing ist „nicht bedeutend“ für das Erzeugen von Erdbeben

10.04.2013

Induzierte Seismizität

Eine neue Untersuchung von Hunderttausenden von Hydraulic Fracturing Maßnahmen hat gezeigt, dass es dadurch nur in drei Fällen zu Kleinbeben gekommen ist, die an der Oberfläche von Menschen wahrnehmbar waren. Link zum "final draft" des Artikels.

Die Forschungen wurden von der Universität Durham geleitet und in den nächsten Tagen im Artikel "Induced Seismicity and the Hydraulic Fracturing of Low Permeability Sedimentary Rocks" in der Zeitschrift "Marine and Petroleum Geology" publiziert. Die Ergebnisse zeigen, dass fast die gesamte seismische Aktivität so gering war, dass sie nur von Geowissenschaftlern erfasst werden konnte. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die Stärke und die Anzahl der durch Hydraulic Fracturing erzeugten, gefühlten Erdbeben gering ist im Vergleich zu anderen durch Menschen verursachte Beben, z.B. aufgrund von Bergbau, Geothermie oder Talsperren.  

Aber die Studie hat ohne Zweifel auch gezeigt, dass Hydraulic Fracturing das Potenzial hat, inaktive Störungen im Untergrund zu reaktivieren. Die entsprechenden Mechanismen werden in dem Artikel beschrieben. 

 

Professor Richard Davies vom Durham Energy Institute, eines der acht Forschungsinstitute der Universität, sagte: 

"Wir haben nicht nur seismische Ereignisse beim Hydraulic Fracturing untersucht, sondern alle durch menschliche Aktivitäten hervorgerufenen Erdbeben seit 1929. Man sollte im Hinterkopf behalten dass andere industrielle Tätigkeiten Erdbeben auslösen können, inklusive Bergbau, das Füllen von Talsperren und die Öl- und Gasförderung. Sogar eine der saubersten Energieformen, die Geothermie, kann Erdbeben auslösen.

Die seismische Aktivität durch Hydraulic Fracturing konnte in fast allen Fällen nur von Geowissenschaftlern wahrgenommen werden. Außerdem haben diese Ereignisse eine geringe Stärke im Vergleich zu anderen Auslösern. Erdbeben aufgrund von Bergbau zeigen Magnituden zwischen 1,6 - 5,6, bei Talsperren zwischen 2,0 - 7,9 und aufgrund von Abwasserentsorgung in geologischen Formationen zwischen 2,0 - 5,7. 

Im Vergleich dazu setzen die meisten seismischen Ereignisse beim Hydraulic Fracturing vernachlässigbar wenig Energie frei, vergleichbar mit einem Sprung von einer Leiter auf den Erdboden oder sogar geringer. Von den drei von Menschen wahrnehmbaren Beben, die mit Hydraulic Fracturing in Zusammenhang stehen, hatte selbst das stärkste, im Horn River Basin in Kanada im Jahr 2011, eine Stärke von nur 3,8. Das ist am unteren Ende dessen, was Menschen spüren können. Das Beben vom 1. April 2012 bei Blackpool, Großbritannien, hatte eine Stärke von 2,3. 

Wir kamen deshalb zu dem Schluß dass Hydraulic Fracturing kein bedeutender Auslöser für gefühlte Erdbeben ist. Es ist extrem unwahrscheinlich dass irgendjemand von uns ein Erdbeben wahrnehmen wird, dass durch Hydraulic Fracturing ausgelöst wurde. Aber theoretisch kann das nicht völlig ausgeschlossen werden; wir können nicht jede Störung im Untergrund erkennen und deshalb nicht völlig auschließen, dass Hydraulic Fracturing kleine Beben auslöst. Es gibt jedoch Möglichkeiten, dem weiter vorzubeugen: Förderunternehmen können Bereiche mit kritischen Störungen meiden. Wir hoffen dass unsere Analyse wichtige Zusammenhänge zu diesem Thema aufzeigt und der laufenden Debatte dient."

Quelle: Pressemitteilung der Universität Durham



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